Golden Retriever vom Haarstrang

Hundeschule vom 10.01

Infos zum Welpenkauf

Eine der am häufigsten gestellten Fragen lautet:

"Können Sie den Welpen nicht günstiger verkaufen, denn ich brauche doch gar keine Papiere, da ich nicht züchten will."

Da auf diesem Gebiet so wenig Wissen und Aufklärung bei den potenziellen Welpenkäufern herrscht, möchte ich nach bestem Wissen und Gewissen, hier mal näher erläutern, was der Sinn der sogenannten "Papiere" ist und warum man als verantwortungsvoller Hundebesitzer darauf wert legen sollte.

Die Papiere sind in erster Linie ein Abstammungsnachweis und Beleg dafür, dass der Welpe und seine Ahnen reinrassig sind. Diese Daten der Ahnen werden in Zuchtbüchern bei Zuchtvereinen geführt.

Ein Welpe bekommt nur Papiere, wenn die Eltern Papiere haben und zuchttauglich ge-
schrieben wurden.
Zuchttauglich wird ein Hund dann geschrieben, wenn er die für seine Rasse festgelegten gesundheitlichen Untersuchungen, wie z. B. HD, ED, PRA bestanden hat. Damit will man versuchen kranke, bzw. zu vererbbaren Krankheiten neigende Hunde von vornherein aus der Zucht auszuschließen, um ein weitervererben dieser Krankheiten zu verhindern.
Desweiteren muss der Hund für die Zuchtzulassung mindestens einmal auf einer Hundeausstellung dem Richter vorgeführt und bewertet werden. Dort wird sein rassetypisches Erscheinungsbild, Proportionen, Gangwerk, Fell, Wesen u. a. beurteilt.
Nur wenn der Hund nach den gesundheitlichen Untersuchungen auch das besteht, kann er zuchttauglich geschrieben werden.
Dass nicht jeder Hund geeignet ist, erklärt sich von selbst. So kann es passieren, dass der Züchter viel Zeit und Geld in einen Hund investiert hat, bei dem dann im ungünstigsten Fall mit 18 Monaten festgestellt wird, dass er aufgrund eines Mangels keine Zuchtzulassung bekommt.
Desweiteren wird Züchtern von ihrem Verein vorgeschrieben, wie oft und bis zu welchem Alter sie eine Hündin belegen lassen dürfen, um sie nicht zu Gebärmaschinen zu degradieren. Hält sich der Züchter nicht daran, gibt es keine Papiere.

Nun überlegen wir mal, wie einfach es ist ohne Papiere zu züchten.
Die Eltern und wahrscheinlich auch die Ahnen des Welpen sind nicht auf vererbbare Krankheiten untersucht, nach dem Alter und der Häufigkeit der Belegung der Hündin kräht kein Hahn und ob sich an der Fortpflanzung auch immer nur Hunde dieser Rasse beteiligten, kann man nicht nachweisen. Außerdem wird weder die Zuchtstätte noch die Aufzuchtbedingungen kontrolliert.

Ich kenne Leute, die ihre Hunde ohne Papiere, z. T. noch nicht mal mit Besichtigung der Zuchtstätte kauften, weil sie zwei-dreihundert Euro günstiger waren. Nun tragen sie das eingesparte Geld doppelt und dreifach zum Tierarzt.
Gerade bei den zu HD und ED neigenden Rassen, wie dem Golden Retriever, ist es wichtig darauf zu achten, dass man das Risiko minimiert.

Letzten Endes kostet nicht das Papier auf dem die Ahnentafel steht dem Züchter viel Geld, sondern der Weg, um die Voraussetzungen zu schaffen, diese zu bekommen. Dafür bekommt der Käufer aber die Gewissheit, dass mit gesunden und rassetypischen Elterntieren und mit Auflagen und Kontrollen zum Wohle des Hundes, gezüchtet wurde.


Quelle: Jana Lorenz